Schreibroutine

Schreibroutine

Wenn ich einer neuen Person erzähle, dass ich gerade ein Buch schreibe, werde ich eigentlich immer direkt gefragt: Wie viel hast du schon geschrieben? Und: Wie schafft du es so diszipliniert zu sein? Zu der Menge: Ich würde sagen, so die Hälfte habe ich bereits zu Papier gebracht. Das ist nur etwas schwer zu sagen. Weil ich natürlich eine Struktur habe, an der ich mich entlanghangle. Aber diese ändert sich auch immer mal wieder. Dann schiebe ich etwas vom 1. Teil in den 2. Oder streiche Passagen wieder komplett raus. 

Und zu der Frage der Disziplin: Ich kann ganz klar sagen, dass dieses Buch gerade mein Herzensprojekt ist. Deswegen fällt es mir nicht schwer mich dranzusetzen und zu schreiben. Ich beschäftige mich auch jeden einzelnen Tag mit meinem Buch. Jedoch heißt das nicht, dass ich jeden Tag aktiv schreibe. Manchmal kommen mir neue Gedanken, was ich ändern könnte. Ich stoße wieder auf neue Erkenntnisse, neue Gedankenprozesse werden angestoßen. Gespräche mit meinen Omas, aber auch anderen Verwandten bringen wieder Neues ans Licht. Ich lese andere Bücher, hole mir Inspiration für den Aufbau und den Schreibstil. 

Was ich bei all der Euphorie aber nicht vergessen darf: Noch bringt mir mein Buch kein Geld ein.

Die Miete muss aber trotzdem jeden Monat bezahlt werden. Also sorge ich parallel dafür, dass genug Aufträge reinkommen. Ich habe mich schließlich zum 1.6. diesen Jahres hauptberuflich Selbstständig gemacht. Das gibt mir natürlich die Freiheit, Recherchezeiten in meinen Alltag zu integrieren. Ich muss nicht 40 Stunden die Woche für einen Arbeitgeber arbeiten und dann mein Buch abends, nachts und am Wochenende schreiben. ABER: Ich habe so auch kein festes Gehalt und muss natürlich parallel darauf achten, neue Auftraggeber zu finden und weiterhin genug Geld zu verdienen. Dieser Spagat ist gerade eine große Herausforderung.

Was mir aber total hilft: Ich plane feste Zeiten fürs Schreiben und die Bucharbeit ein.

Schreibe mir für die Woche einen Plan, was ich wann mache und integriere auch die Buch-Arbeit in diese Übersicht. Damit ich dann in der Zeit kein schlechtes Gewissen habe, weil ich nicht gerade für einen Auftraggeber tätig bin. Und was wirklich genial ist: Ich habe ein 1:1 Buch-Coaching bei Svenja gebucht. Sie liest alle 3 Wochen 20 Seiten meines Buchs und gibt mir Feedback. Das ist schonmal super. Und, sie veranstaltet zwei Mal die Woche ein Co-Writing mit anderen Kurs-Teilnehmer:innen von ihr. Wir treffen uns für zwei Stunden via Zoom, sagen uns kurz worüber wir heute schreiben, machen dann alle unsere Kamera aus und setzen uns an unser Buch. Zwischendurch gibt es zwei kleine Pausen, in der Unklarheiten, Probleme und Co. besprochen werden können. Meistens gibt es da nicht viel. Aber es hilft ungemein sich diese Zeit zu nehmen und zu wissen, dass die anderen gerade auch parallel an ihrem Buch schreiben. Diese Gemeinschaft ist wirklich unheimlich wertvoll.